Samstag, 9. August 2008

Der erste Tag mit "Helfen ohne Grenzen"


Nach achtstuendiger Anreise mit dem Nachtbus aus Bangkok kam ich nach ueberstandener Grippe am Dienstag, den 5. August um fuenf Uhr morgens in Mae Sot an. Das Team im "Headquarter" von "Helfen ohne Grenzen" empfing mich freundlich: Rund um Benno Roeggla, schmeissen hier Lena und Valerie aus Deutschland, Agnese aus Rom, Chaung Khu aus dem Karen State in Burma und vor allem die Thailaenderin Ann den Laden.


Schon am Vormittag machten wir uns auf den Weg zur Say Ta Nar Schule. Diese Schule liegt direkt in Mae Sot und wird vom sehr engagierten Pho Cho und seiner Frau geleitet. In dieser Middle-School werden 90 vorwiegend Muslim-Kinder unterrichtet. In dem ordentlichen Haus wo sich an den Waenden Konterfeits der burmesischen Widerstandsfuehrerin Aung San Suu Kyi finden wird auf zwei Stockwerken unterrichtet. Wir ueberbrachten ihnen die Nachricht, dass die Suedtiroler Firma Nordwal, die die Finanzierung fuer voererst ein Jahr zugesichert hat, die Schule demnaechst besuchen wird. Die Freude ueber diese Nachricht war dementsprechend gross. Zudem fragten wir auch noch welche Dinge sie fuer den Schulbetrieb in den naechsten Wochen brauchen wuerden.

Weiter gings dann zur New Day School, einen Steinwurf von der Grenze entfernt. Hier gehen etwa 150 Kinder zur Schule, die von einem sehr faehigen Lehrerteam unterrichtet werden. Trotzdem diese Schule von sehr armen Kindern besucht wird, machte sie einen sehr sauberen und freundlichen Eindruck. Sogar ein Garten wird hier von den Schuelern gepflegt und auch einen kleinen Spielplatz gibt es. Die Schule wird noch von einer christlichen Mission aus Kanada finanziert. Da die Leute in der Schule sich jedoch dagegen ausgesprochen haben, den christlichen Namen der Mission zu uebernehmen, wurden sie eiskalt fallen gelassen, sodass ihre Finanzierung noch nicht gesichert ist. Wir haben ihnen angeboten bei ihnen mit der Ausspeisung durch unsere zentrale Kueche zu beginnen und nachdem alle Fragen geklaert waren, fixierten wir diese Absicht. Auch der Bau weiterer Toiletten (sie haben derzeit nur zwei fuer alle Kinder und Lehrer) sowie eine weiterreichende Finanzierung wurden andiskutiert.

Am Nachmittag dann besuchten Lena, Valerie und ich ein kleines aermlich wirkendes Waisenhaus entlang der Grenze. Hier lebten 15 Kinder und zwei Betreuer, die ebenfalls Fluechtlinge waren. Die Umstaende unter denen sie leben mussten waren echt schlimm. In einer offenen Bambushuette mussten sie hausen und am Boden schlafen. Durch das undichte Blaetterdach tropfte es ueberall rein. Als ich dann auch noch erfuhr, dass hier Geschwister leben, deren Eltern auf der Flucht umgekommen sind, wurde mir echt anders. Besonders wenn man dann sieht, welchen Spass die Kinder miteinander haben ruehrt einen das fast zu Traenen. Und weil es ihnen nun so schlecht geht (bis vor kurzen lebten sie ja im Haus eines Australiers, der sich ploetzlich abgesetzt hat) hat sich "Helfen ohne Grenzen" fuer soetwas wie eine “Emergency Help” in diesem Fall entschieden.

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